Von Tiflis über Baku nach Khiva
Eine Stunde später erreicht der Zug die georgische Grenzstation Gardabani, auf der aserbaidschanischen Seite – Beiuk-Kiasik – dauert es auch eine Stunde, bis alle Formalitäten abgewickelt sind, am nächsten Morgen ist Ankunft in Baku.
Man muss höchstens zwei Mal hinsehen und man weiß: Baku und Aserbaidschan leben vom Ölreichtum, aber halt ungleichmäßig verteilt.
Baku stellt eine faszinierende Mischung dar, einerseits Altstadt mit einem Ambiente, wie aus 1.001 Nacht, auf der anderen Seite die coolste und schrägste Architektur, für Abwechslung ist also gesorgt. Wenn man in einem Straßencafé eine Tasse Tee oder Kaffee trinkt , kann man die Atmosphäre förmlich inhalieren. Aber Vorsicht, es gibt neben den preiswerten Gastronomiebetrieben auch welche, die im oberen Preissegment angesiedelt sind, man kann sich leicht die Finger verbrennen.
Baku liegt bekanntermaßen am Kaspischen Meer, das schränkt die Wahl des Verkehrsmittels für die Weiterreise doch etwas ein, wenn man nach Kasachstan möchte. Ursprünglich bestand der Gedanke, per Schiff nach Turkmenbashi in Turkmenistan zu fahren, aber da sind zu viele Unsicherheitsfaktoren, also musste eine gangbare Lösung gefunden werden. Nach Aktau, ganz im Westen Kasachstans, am östlichen Ufer des Kaspischen Meeres, gibt es täglich eine Flugverbindung. Wie sich herausstellt, war das die richtige Entscheidung. Nach einer Stunde Flugzeit ist der Sprung über das Kaspische Meer Geschichte und siehe da, Aktau mit seinen rund 200.000 Einwohner ist zwar keine Weltstadt, aber immerhin weit moderner, als man vermuten würde. Man entdeckt Neuland, wo man ansonsten kaum je anstreifen würde. Der Fokus ist jetzt aber auf Usbekistan gerichtet, aber da sind noch etliche Bahnkilometer zu absolvieren. Der Bahnhof von Aktau nennt sich Mangyshlak und bietet – unter anderem – mit zwei Nachtzügen bei rund 9 Stunden Fahrzeit zum kasachischen Grenzort Beineu eine durchaus brauchbare Verbindung. Von Beineu gibt es täglich zumindest eine Verbindung nach verschiedenen Orten in Usbekistan, was jedoch je nach Wochentag variiert, weil nicht alle Züge täglich verkehren und die gleichen Bahnhöfe anfahren, aber es gibt ja noch die Option ,Marshrutka’ als Alternative und die mittelalterliche Stadt Khiva ist jedenfalls unverzichtbarer Bestandteil auf der Reiseroute.